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Wut verstehen

 

Wut ist ein starkes Gefühl. Wer wütend ist, kommt in dem Moment nicht mehr an den eigenen Kern ran. Und auch die Personen im Umfeld erreichen den wütenden Menschen nicht mehr.

Wut ist ein Gefühl, das abschottet, trennt und verletzt. Es ist der Deckmantel dessen, was wir nicht fühlen und auf keinen Fall dem anderen zeigen wollen: nämlich, wie es wahrhaftig in uns aussieht.

 

So liegt unter der Wut vielleicht Dein kleines trauriges Mädchen, das sich nie akzeptiert und verstanden fühlte. Oder der kleine Junge, der keine Unterstützung hatte.

 

Wut verweist uns meistens auf Kindheitsthemen. Unter der Wut liegt eine Überforderung/ein Kontrollverlust und darunter liegen erst die wahren Gefühle, die unerfüllten Bedürfnisse aus der Kindheit, die einen sehr grossen Schmerz in uns hinterlassen haben.

 

Die gute Nachricht ist: Du kannst die Wut nutzen, um an diese Gefühle zu gelangen und sie zu heilen.

 

Ich nutze dafür den kinesiologischen Test, um bestimmte Fragen zu beantworten.

  • Wie hoch ist der innere Stress?
  • Welches wahre Gefühl liegt unter der Wut?
  • Wo liegt der Ursprung dieser Wut? In welchem Lebensjahr?
  • Was ist jetzt gerade los in meinem Familienfeld, weshalb dieser alte Schmerz in mir getriggert wurde?

Viele angepassten und sehr sensiblen Kinder wissen genau, was von ihnen verlangt wird. Sie versuchen alles zu tun, um ihren Eltern zu "gefallen" und "geliebt zu sein". Dafür unterdrücken sie sogar ihre eigene Wut. Sie entwickeln enorme Kontrollmechanismen und tun alles dafür, ihre Eltern zu unterstützen, und sogar um ihnen Gefühle und Verantwortlichkeiten abzunehmen. Doch Kinder sind auf Dauer mit dieser Verantwortung überfordert.

Und wenn dann im Erwachsenenalter wieder eine Überforderung da ist, ist die Wut plötzlich wieder da und zwar oft umso heftiger. Wir fallen nämlich dann in die soziale Reife als Kind zurück, in der dieses Gefühl zum ersten Mal so stark präsent war.

 

Die Wut will Dich - den erwachsenen Menschen - auf etwas aufmerksam machen: "Schau mich endlich an. Akzeptiere mich endlich, anstatt mich wegzudrücken. Heile die alte Wunde." Und wenn wir das tun, der Wut danken, dass sie uns auf etwas Wichtiges aufmerksam gemacht hat, dann wird sie automatisch klein und harmlos. Dann hat sie ihren Sinn nämlich erfüllt. Und dann können wir wieder weich werden und ins Mitgefühl mit dem inneren Kind gehen. Davor haben wir gar keinen Zugang dazu.

 

Jedes Gefühl hat seine Schönheit und seine Berechtigung. Und auch die Wut gehört zur Autonomiephase eines Kindes dazu. Komischerweise meinen wir in dieser Gesellschaft eher, dass wir die Wut im Kind bekämpfen müssten, das dort etwas mit dem Kind nicht stimmt. Das kommt jedoch darauf an.

Wut im Kind drückt meist aus, dass hier im FAMILIENSYSTEM was nicht stimmt. Wie oben schon erwähnt: dass zum Beispiel die Verantwortlichkeiten falsch verteilt sind...oder dass das Bindungsverhalten zwischen Eltern und Kind nicht sicher ist. Und das dürfen wir dann thematisieren, klären und behandeln. Doch mit dem Kind ist da gar nichts falsch. Ich würde einfach sagen: seine Antennen und seine Alarmanlage funktioniert hervorragend! Und wie falsch wäre es, wenn wir hier eine Symptombehandlung der Wut machen.

 

Und noch ein ganz wichtiger Hinweis:
Wenn ein Kind GAR KEINE WUT ZEIGT, müssen wir uns viel eher Gedanken machen!

 

Den Umgang mit Wut lernen, Dein Familiensystem und seine Wirkmechanismen verstehen, die Verbindung zu Deinem Kind verbessern... all das kannst Du in meiner umfangreichen Herzkompass© Coach Ausbildung lernen. In einer tollen Gruppenatmosphäre in geschütztem Raum widmen wir uns all diesen Themen in ihrer Tiefe, begegnen unserem inneren Kind und werden uns den vielen automatisierten Mustern bewusst, die wir im Alltag zeigen und eigentlich doch gar nicht haben wollen. Indem wir an die Ursachen gehen und selbst unsere Geschichte und Biografie klären, können wir am besten lernen, wie wir auch andere auf diesem Weg begleiten.


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